Bekannt ist, dass häufig nicht nur die Bahnhöfe in einem erbärmlichen Zustand sind, sondern dass darüber hinaus auch das Bahnhofsumfeld zu den unansehnlichsten Örtlichkeiten der Gemeinde zählt. Hinzu kommt, dass die Bahnanlagen entweder vom Ort getrennt liegen oder für Ortsteile eine trennende Wirkung haben. Der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. hat im Jahre 1997 folgenden Vorentwurf erst einmal nur für die Gestaltung des unmittelbaren Vorplatzes und der Nebengebäude erstellt:
Vom Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. wurde die Begrünung des Bahnhofsgebäudes (siehe Blumen-Bahnhof) und die Nutzbarmachung der sogenannten „Kunst-Rampe", auf der seither einige Veranstaltungen stattfanden (siehe Kultur und Kunst), umgesetzt. Der ortsansässige Verein Ökosolar e.V. stellte das erste Begrüßungsschild auf, brachte Außen-Informationen an (Aushang- und Prospekte-Kasten) und erstellte die Rundbank unter der Linde. Die Mittelinsel wurde zuerst vom Verein insgesamt begrünt, dann von der Stadt übernommen und mit einer Rasenfläche sowie einer Pflanzschale versehen. Im Randbereich wurden ein Fahrradständer und ein Papierkorb installiert und regionale Übersichtstafeln aufgestellt.
Die Naturparkverwaltung Stechlin-Ruppiner Land spendete 2006 anlässlich des Jubiläums „10 Jahre Wiedereröffnung des Bahnhofes Dannenwalde“ die Aufstellung einer überlebensgroßen Skulptur eines Preußischen Bahn-, Bau- und Betriebsinspektors in der Uniform aus dem Jahre 1890 auf dem Bahnhofsvorplatz (siehe Tagungs-Bahnhof). Hergestellt wurde sie durch den Kettensäge-Künstler Jens Mielke aus Lychen.
Durch die Bahnsteigverlegungen, die Stichstrecke des Radweges Berlin-Kopenhagen bis zum Bahnhof, den Abriss der Fußgängerbrücke, den Abriss der baulich sehr unschönen Relaisstation, den Kauf eines Grundstückes zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Barfußpfad durch die Stadt Gransee sowie die Wegeführung des 2007 eröffneten Barfußpfades (www.barfusspfad-dannenwalde.de) kam es zu einer deutlichen Veränderung des gesamten Bahnhofsumfeldes.
Der Initiative des Vereins Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. und des FUSS e.V. ist es zu verdanken, dass bei einer Ortsbegehung im März 2004 die Bahnvertretung zusicherte, dass auch der neue Bahnsteig in Richtung Norden einen Ein- und Ausgang zwischen dem Bahnhofsgebäude und den Nebengebäuden haben wird. Dies war vorher nicht vorgesehen und durch die Umsetzung dieser Zusage kommen die aus Richtung Berlin Anreisenden weiterhin auf dem Bahnhofsvorplatz an und das Bahnhofs-Ensemble ist nicht abgehängt worden. Das ist leider an sehr vielen Haltepunkten in Deutschland nicht gelungen, wo die Bahnhofsgebäude nicht mehr in Beziehung zum Bahnbetrieb stehen.
Im Jahr 2019 hat der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. am Bahnsteig-Ein- bzw. -Ausgang ein Begrüßungs- und Verabschiedungsbanner aufgehängt sowie eine neue Informationstafel aufgestellt. Diese örtliche Orientierungs-Tafel (pdf) dürfte beispielhaft dafür sein, die möglichen Fragen ankommender oder abfahrender Fahrgäste auch dann zu beantworten, wenn sich keine persönliche Auskunft ergibt.
Durch all diese Maßnahmen der Bahn, der Gemeinde und der Vereine ist es gelungen, den Bahnhofsvorplatz so aufzubessern, dass sich die hier eintreffenden Gäste zu Fuß oder mit dem Rad wohlfühlen und auch orientieren können.
Nicht erreicht wurde bisher die Einrichtung einer zeitgemäßen Abstellanlage für Fahrräder (siehe Fahrradabstellanlage pdf) und die Aufstellung eines ortsbezogenen Bahn-Infopoints scheiterte an den Kostenvorstellungen, die der Verein Umweltbahnhof Dannenwalde UBD e.V. hätte übernehmen sollen.
Hervorzuheben ist, dass bereits in der Dorferneuerungsplanung 2003/04 die „Gestaltung des Bahnhofsumfeldes" als eine der „Entwicklungsziele der Gemeinde"[1] definiert wurde. „Der Bahnhof sollte als historisches Ensemble und Zugang nach Dannenwalde erhalten werden. Das trifft auf die Gebäude als auch auf den Bahnhofsvorplatz zu. ..." [2]"Der alte Holzlagerplatz erhält eine touristische Wegeführung in Form eines Barfuß-Rundweges... Der Wegeverlauf ermöglicht einen Anschluss an den Europafernwanderweg E 10." Der Barfußpfad und auch der dann folgende "Bau eines Knüppeldammes oder Holzmolenweges als ufernahe Anbindung des Schlossparks an den Wanderweg E 10" [3] wurden als Maßnahmeschwerpunkte der Gemeinde beschlossen [4] und es wurden grobe Richtwerte für die Kosten angegeben.[5] Diese Ideen wurden nur zum Teil umgesetzt, aber immerhin erhielt der Anschluss an den Europafernwanderweg E10 aufgrund der Initiative des FUSS e.V. einen Übergang mit Mittelinsel über die Bundesstraße B96.
Am 1.3.2006 wurde das Bahnhofsensemble und auch der Bahnhofsvorplatz mit seiner gepflasterten Gehwegführung zum Eingang des Bahnhofsgebäudes in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.[6] Auch dies eine recht ungewöhnliche Maßnahme, die Pflasterung des Bahnhofsvorplatzes unter Denkmalschutz zu stellen.
Verwendete Quellen:
[1] DEP 2004: Dorferneuerungsplanung Dannenwalde OT der Gemeinde Gransee von der Firma Landplan GmbH, Stand 29.08.2003, beschlossen von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Gransee am 15.01.2004, Kap. 10, S. 75
[2] DEP 2004, Kap. 13.1.2.2, S. 120
[3] DEP 2004, Kap. 13.1.2.2, S. 121
[4] DEP 2004, Kap. 14.1, S. 140
[5] DEP 2004, Kap. 14.2, S. 145 bzw. S. 144
[6] Dr. Matthias Metzler Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Abteilung Denkmalpflege, Wünsdorf, den 20 Februar 2006"
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Stand: April 2021